
Der Architekt
Das Lovenest hat Samuel Gerber, Zürich geplant und serienreif gemacht. Er hat als junger Architekt Tausende von Typen-Einfamilienhäusern für Menschen entwickelt und gebaut. Darunter das erfolgreichste Schweizer Typenhaus «Penta». Damals bezeichnete man ihn als den «geheimen Star des architektonischen «Prêt-à-porter» (NZZ Folio, 5/04).
Zu seiner neuen Aufgabe, Typenhäuser für Vögel, ist Samuel Gerber erst im Alter und durch Zufall gekommen: Im Frühling 2016 entdeckte er unter seiner Strandhaus-Markise am Murtensee ein Bachstelzen-Nest. Die Gäste haben ihm Spass gemacht. Er begann sich für Vögel zu interessieren und las sich ein. Auf der Suche nach besseren und schöneren Nistmöglichkeiten traf er auf den Ornithologen Paul Leupp in Kerzers. Zusammen haben die beiden auf dem grossen Seegrundstück ein Nistkonzept entwickelt. Entsprechend den Merkblättern der Vogelwarte Sempach und der langjährigen Erfahrung des Ornithologen wurden auf 5000 Quadratmetern zwölf verschiedenartige Nistkästen platziert. Danach sind gegen siebzig junge Vögel (verschiedenartige Meisen, Bachstelzen, Sperling und Stare) aus ihren konventionellen Nistkästen ausgeflogen.
Dem Architekten wurde dabei klar, was konventionellen Vogelhäusern fehlt und was Vögel für Bedürfnisse haben.
Verschiedene Versuche mit ausgehöhlten Baumstämmen scheiterten. Einerseits weil die Rinde in kürzester Zeit abfiel oder das Holz sprang. Andererseits weil ein ausgehöhlter Stamm natürlich ein gefundenes Fressen für Spechte ist, wie der Ornithologe Leupp aus 50-jähriger Erfahrung weiss.
Die architektonische Grundidee des hohlen Baumstamms ist geblieben, die bauliche Umsetzung jedoch hat Samuel Gerber für den Einsatzzweck perfektioniert. Dabei hat ihm auch Martin Schuck geholfen, der Projektleiter Artenförderung von BirdLife Schweiz.